Wespen...was kann man tun

Wenn Menschen im Sommer vor einem Café sitzen und plötzlich hektisch mit den Armen fuchteln, dann sind nicht selten Wespen der Grund. Sie tauchen immer dann auf, wenn man sich mal etwas süßes gönnt. Viele Menschen sehen in ihnen bloß Plagegeister, doch sie haben auch einen nützlichen Zweck.

Wespen fangen Mücken und Fliegen und verfüttern diese im Nest an ihre Larven. Sie sind nicht so gefährlich wie viele glauben, denn Wespen sind reine Verteidiger und keine Angreifer. Natürlich muss man in der Wespenzeit, die bis Oktober dauern kann, sein Verhalten den Wespen etwas anpassen. Um Stiche zu vermeiden sollte man nicht barfuß über eine Wiese laufen wo Fallobst liegt. Kindern, die etwas süßes gegessen haben unbedingt den Mund abwischen und nie aus einem Behälter trinken den man nicht einsehen kann. Getränke sollte man immer abdecken.Wespen sind grundsätzlich keine aggressiven Tiere. Sie greifen den Menschen nur dann an, wenn sie sich oder ihr Nest bedroht fühlen. Hektische Bewegungen werden von den Tieren oftmals als Aggression ausgelegt. Sie sind dann wachsamer und angriffsbereit. Ebenso verhält es sich mit dem Anpusten von Wespen. Das CO2 in der Atemluft wirkt sich ebenfalls auf das Aggressionsniveau der Wespen aus. Im Idealfall bleiben Sie einfach ruhig sitzen oder stehen, bis die Wespe sich wieder von Ihnen entfernt hat, oder man schiebt mit einer langsamen Handbewegung oder Zeitung die Wespe aus seiner Umgebung. Wespen sind neugierig und ständig auf der Suche nach Nahrung.

Sollte man eine Wespe aus Versehen gequetscht haben, sodass sie zugestochen hat, empfiehlt es sich die Stelle mit Eis zu kühlen. Allergiker sollten ihr Notfallset benutzen oder einen Arzt aufsuchen.

Wespen der nicht geschützten Art umsiedeln? „Deutsche – und gewöhnliche Wespe“

Gut gemeint ist oft nicht gut gemacht, denn eine Umsiedlung verlangt, dass das Wespennest möglichst ohne große Beschädigungen geborgen und in einen Umsiedlungskasten montiert wird.

Hierzu müssen folgende Voraussetzungen vorhanden sein.

  1. Das Nest muss eine unmittelbare Gefährdung von Menschen darstellen.
  2. Das Nest muss sichtbar, also erreichbar sein, ohne massive bauliche Maßnahmen einleiten zu müssen.
  3. Die Umsiedlungsausrüstung wie Umsiedlungskasten, Staubsauger und Zubehör müssen einen sicheren Stand am Umsiedlungsort haben.

Da so eine Umsiedlung sehr aufwendig sein kann, ist eine Kostenkalkulation schlecht möglich. Je nach Aufwand und Größe des Nestes und Zugänglichkeit können sich die Kosten zwischen 30,– € und 250,–€ bewegen.

 

Was kann man tun wenn Wespen am Haus nisten?

Zunächst sollten „passive Maßnahmen“, wie Fliegenfenster oder Abschirmung durch Schilfmatten oder ähnliches die Methode der Wahl sein um die Tiere zu erhalten, da sie im Naturkreislauf eine wichtige Funktion einnehmen.
Das hilft in den meisten Fällen.
Vielen kommt jedoch sofort der Gedanke, einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen das Wespennest „auszuräuchern“.
Hört sich harmlos an „ausräuchern“
Aber das beeindruckt Wespen nicht, denn mit Rauch die Wespen zu vertreiben ist nicht möglich.
Es muss schon ein starkes Nervengift her um die Wespen zu beeindrucken und zu töten.
Der gravierende Nachteil ist, dass man den Freiraum, den die Wespen sich nahmen nicht zurückbekommt,
Denn der Bereich ist nun mit Insektengift kontaminiert und verseucht.
Er darf lange Zeit nicht genutzt werden, um schwere Gesundheitsschäden zu vermeiden..
Die netten Worte dafür sind Insektenpuder oder Schaum.

Aber was steckt dahinter?

Vorab sollte man sich einen Satz zu verinnerlichen." Ist ein Mittel harmlos für den Menschen, ist es auch harmlos für die Wespen "

Pyrethroide, Avidust Puder oder Bendiodust sind Bezeichnungen mit denen man nur etwas anfangen kann, wenn man das Sicherheitsdatenblatt des betreffenden Stoffes liest.
Nervengift sagt vielen schon etwas mehr und wenn man die Nebenwirkungen dieses Nervengiftes wie: Reizungen und Rötungen der Haut und Schleimhäute, Kribbeln und Jucken, Augenbrennen und Reizhusten oder die Symptome von Vergiftungen mit Nervengiften wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Schweißausbrüche liest, weiß man schon eher, wie dieses Gift wirkt.
Dazu ein Auszug aus einem Beitrag der Zeitschrift „Ökotest“:
Chemische Insektengifte wie
Imidacloprid, Dimethoat, Butocarboxim, Butoxycarboxim, Beta-Cyfluthrin, Methiobarb oder Pirimicarb und der Naturstoff Pyrethrum wirken schädlich auf das Nervensystem, können chronische Leberschäden, Missbildungen, Sterilität, Krebs, Kreislauferkrankungen und Allergien verursachen.
Nitro- und polyzyklische Moschus-Verbindungen sind künstliche Duftstoffe, die sich im menschlichen Fettgewebe und in der Muttermilch anreichern.
Tierversuche geben Hinweise auf Leberschäden und Krebs.
Die Nervengifte sind photostabil und damit relativ langlebig. Wie bei Radioaktivität spricht man von 30 Tagen Halbwertzeit. Nach 30 Tagen ist das Gift nur noch halb so stark wie zum Zeitpunkt des auftragens. Nach weiteren 30 Tagen nur noch ein viertel usw.
Das langlebige synthetische Nervengift Permethrin etwa zählt in den USA zu den 50 giftigsten Stoffen und gilt als krebserzeugend.

Und während sich Wissenschaftler in der Bundesrepublik noch über die Langzeitwirkungen des Gifts auf Organe und Nervensystem streiten, werden immer mehr Fälle von Pyrethroid-Geschädigten bekannt. Pyrethroide zählen zu den „stärksten Nervengiften, die wir kennen“.

www.destra-shop.de/datenblatt/avidust_insektenpuder.pdf

Die Gebrauchshinweise sind geradezu „verharmlosend und irreführend“.

Wespen sind nicht leicht abzutöten, da sie robuster als Fliegen sind und dieses Gift auch erst von den Wespen mit ihren Beinen ins Nestinnere getragen werden muss um die volle Wirkung zu erzielen.
Aber was passiert mit dem Gift welches außen am Einflugloch haftet und durch Wind verteilt wird?
Oder, schlimmer noch, wenn es in Wohnraumnähe wie z.B. Rolladenkästen eingebracht wird
Der Bereich um das Nest ist für längere Zeit vergiftet und auch für den Menschen nicht nutzbar.

Pestizideinsatz erhöht das Krebsrisiko

Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und im Haushalt erhöht vor allem bei Kindern das Krebsrisiko stärker als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der belgische Krebsforscher Eric Pluygers in einem Bericht an den Deutschen Naturschutzring. Viele Pestizide seien schon in extrem niedrigen Dosen biologisch aktiv. Außerdem verstärke sich ihre krankmachende Wirkung durch andere Schadstoffe. Daher müßten die Grenzwerte für vermeintlich unschädliche Dosen in Frage gestellt werden. Anhand der belgischen Krebsstatistik hat Pluygers errechnet, daß mindestens 5,6 Prozent der untersuchten Krebsfälle auf Pestizide zurückzuführen seien.

 

Sollte Ihre Angst vor Wespen größer sein als alle Warnhinweise, schädigen Sie bitte nicht Kinder und Menschen die sich nicht mit diesen Giften auskennen. Wählen Sie für sich und Ihre Umgebung das kleinere Übel. Gefährden Sie nicht Ihre Gesundheit und die anderer Menschen. Nervengifte wirken bei Menschen meist nicht sofort, aber reichern sich im Körper an.

Geben Sie den Wespen eine Chance zu überleben, denn die Wespen leben nur ein halbes Jahr. Im Herbst sterben alle Wespen. Nur die Jungköniginnen versuchen hinter Baumrinde, Holzstapeln oder auf einem Speicher den Winter in einer Ruhestarre zu überleben um im nächsten Jahr irgendwo ein neues Volk zu gründen. Das alte Nest wird nie wieder benutzt.

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